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Am Freitag den 15.3.2019 fanden weltweit Demonstration unter dem von Greta Thunberg ins Leben gerufenen Motto “Fridays for Future” statt. Nach ihrem Vorbild verlassen jeden Freitag Schüler und Schülerinnen den Unterricht, um für eine bessere Klima- und Umweltschutzpolitik zu demonstrieren. Die 16-Jährige Schwedin geht mit viel Motivation voran: sie schwänzt seit Monaten jeden Freitag die Schule um für das Klima zu kämpfen. Weltweit regt sie damit Diskussionen und Umdenken an, sie sprach sogar schon bei der Klimakonferenz in Katowice im vergangenen Jahr.
In Eberswalde ist das bereits die 2. Demonstration von Schülern, Studenten und vielen mehr. Bei der ersten Demonstration waren etwa 150 Leute erschienen, am vergangenen Freitag waren es fast 600.
In der Öffentlichkeit gab und gibt es hitzige Debatten um das Thema, schließlich verpassen Schüler dadurch Unterricht. 17 Schüler und Schülerinnen der Freien Gesamtschule Finow und einige Lehrkräfte unterstützen das Vorhaben jedoch tatkräftig: Wir Schüler malten fleißig Plakate mit Sprüchen wie “Es ist UNSERE ZUKUNFT!” oder “There is no Planet B!”. Das Vorhaben wurde von Schulleitung und Lehrkräften toleriert, ein paar Lehrer waren sogar bei der Demonstration zugegen und lobten das Engagement der jungen Leute.
Um 13:30 startete die Veranstaltung am Bahnhof in Eberswalde. Erst waren nur etwa 150 Menschen anwesend, doch innerhalb kurzer Zeit füllte sich der große Vorplatz. Nach einigen einleitenden Worten und etwas Musik wurden verschiedene Redebeiträge vorgetragen, die bis heute in den Köpfen der Zuhörer verbleiben. Es sprachen unter anderem Alexander Engel, Boy Ilbisch und Hannes Reutter und viele weitere. Die jungen Redner fanden dabei klare Worte und gingen auf Aussagen von PolitikerInnen ein, doch es war auch Kritik zu vernehmen: “Bundeskanzlerin Merkel sprach sich sehr positiv aus. Sie sagte: „Ich unterstütze sehr, dass Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz auf die Straße gehen und dafür kämpfen. Die Klimaschutzziele seien nur erreichbar, wenn es Rückhalt in der Gesellschaft gebe.“ Bildungsministerin Karliczek (CDU) dagegen vertritt einen gänzlich anderen Standpunkt und formulierte es so: „Es sei ja zu begrüßen, dass Schüler sich gesellschaftlich engagierten, davon lebe die Demokratie. Trotzdem gelte die Schulpflicht“. Offenbar hat oder wollte Ministerin Karliczek ganz und gar nicht verstehen, dass es genau darum geht. Denn gerade in dem bewussten Brechen von Regeln bringen wir zum
Ausdruck, wie wichtig es uns mit unseren Forderungen, unserem Protest ist. Denn es geht eben nicht nur darum, dass ein paar nette Kinder sich gesellschaftlich engagieren, sondern um das Versagen der internationalen Klimaschutzpolitik. Darüber hinaus ist festzustellen, dass viele Schüler nicht einmal wirklich die Schule schwänzen, sondern sich für ihren Protest rechtsgültig haben freistellen lassen.” (Redebeitrag: geschrieben von Boy Ibisch und vorgetragen durch ihn selbst und Hannes Reutter)
An diesem Ausschnitt merkt man, wie wichtig uns Schülern das Thema Umwelt und Umweltschutz ist - denn es geht nun mal um unsere Zukunft. Schüler der Freien Gesamtschule Finow erhielten ebenfalls Freistellungen vom Unterricht oder nahmen im Rahmen des Unterrichts an der Demonstration teil.
Nach den Redebeiträgen setzte sich der Zug aus beinahe 600 Menschen in Bewegung, durch die Innenstadt zum Marktplatz. Auf dem Weg wurden Plakate gezeigt, Sprechchöre schallten durch die Straßen und der Verkehr kam im Stadtzentrum beinahe zum Stillstand. “Unglaublich, wie viele Menschen hier sind, um gemeinsam mit uns Schülern für das Klima zu demonstrieren - einfach unglaublich, meinte Clemens Büttner, Jahrgang 11. Ein Schüler aus Klasse 12 meinte: “Man sieht uns die Konzentration an, denn es ist uns wirklich ernst mit dem Thema. In der Umweltpolitik muss sich ändern - sehr bald und sehr viel.”
Auf dem Marktplatz angekommen stellten sich alle Teilnehmer in Form drei großer “F`s” auf, um ein gemeinsames Foto zu machen. Danach gab es einige weitere Redebeiträge von Schülern aber auch von Greenpeace und Co.. Zu Wort kam auch eine Frau von Scientist for future, die über die gemeinsame Stellungnahme 23000 deutscher, österreichischer und Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den Protesten für mehr Klimaschutz sprach und ihre Unterstützung der Proteste sprach. (Quelle: Redebeitrag, https://www.scientists4future.org)
Artikel von Clemens Büttner und Marie-Theres Carl, JG. 11 Fotos von Marie-Theres Carl Danke an alle Organisatoren und Mitwirkenden für die tolle Veranstaltung und die Bereitstellung von Materialien und Redebeiträgen. Weiterhin vielen Dank an Polizei und Ordner für die Gewährleistung der Sicherheit aller Teilnehmer.

Impressionen:

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